2017 Tom zu Besuch
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2014, Theresa berichtet von ihrer Zeit in Tansania:

Im Februar diesen Jahres machte ich mich auf meine Reise nach Tansania, um den Amani Kindergarten ein zweites Mal zu besuchen. Seit zwei Jahren bin ich nicht mehr dort gewesen und die Spannung und Aufregung war dementsprechend groß. Nachdem ich gut in Karatu angekommen war, wollte ich natürlich so bald wie möglich in den Kindergarten.

Das erste Wiedersehen mit den Betreuerinnen war sehr schön und ich war glücklich zu sehen, dass auch unter den Kindern noch einige bekannte Gesichter waren, die ich noch von meiner Zeit als Volontärin kannte. Ich verbrachte am Anfang erst einmal viel Zeit in der Gruppe, unterstützte die Betreuer wo ich konnte und machte mir ein Bild über die allgemeine Situation vor Ort. Ich freute mich sehr zu sehen, dass die geplante warme Mahlzeit am Tag jeden Tag gekocht und an die Kinder ausgegeben wurde.
Ein paar Tage später traf ich dann unsere Freiwillige Ann-Kathrin, die schon seit 5 Monaten im Kindergarten mitarbeitete. Da auch sie nur noch einige Wochen in Tansania blieb und meine Zeit dort ebenfalls begrenzt war, überlegten wir uns gemeinsam, was bis zu unserem Abschiedstag im Kindergarten noch alles getan werden konnte.

Unter anderem ließen wir die Kinder Bilder von der Gruppe und ihrem Zuhause malen, die ich dann mit nach Deutschland bringen konnte. Wir kneteten mit Ihnen die Zahlen, wie es Ann-Kathrin schon die ganze Zeit über gemacht hatte. Gemeinsam mit den Erzieherinnen organisierte ich einen Tag, an dem alle Kinder gemeinsam mit uns das Zähneputzen lernten. Jeder bekam dafür eine Zahnbürste und Zahnpasta geschenkt und dazu eine Live-Anleitung von mir draußen im Garten. An einem anderen Tag spielten wir Luftballonspiele im Garten. Neben den Aktionen für die Kinder gab es natürlich noch viele andere Dinge zu organisieren.

Ich nutzte die Zeit am Nachmittag, um mit den Erzieherinnen Gespräche über die Arbeit in der Gruppe zu führen und herauszufinden, wo es noch Verbesserungsbedarf gab. Wir sprachen viel über die Kinder, die Bedingungen im Klassenraum, die Unterrichtsmaterialien, die Räumlichkeiten und die Kommunikation zwischen den Erzieherinnen, dem Ansprechpartner vor Ort, Daudi Anne, und uns, dem Leitungsteam. Auch mit dem Leiter des Kindergartens Elisante Mwenegoha gab es mehrere Besprechungen und Teamsitzungen. Dabei kamen wir immer zu dem Ergebnis, dass die räumliche Situation die Arbeit immer schwieriger werden lässt. Grund dafür ist eine Regelung an den Grundschulen in Tansania, die besagt, dass alle Erstklässler, die sich neu für die Schule anmelden, bereits in einem gewissen Maß lesen, schreiben und rechnen können müssen. Um unsere Kinder auf diese Aufnahmebedingungen an den Schulen vorzubereiten, unterrichten die Erzieherinnen die Vorschulkinder in diesen Bereichen. Das jedoch ist eine größere Herausforderung, da in dem einem Raum 36 Kinder mit unterschiedlichem Alter und Entwicklungsgrad zusammen den Tag verbringen. Während die einen singen und spielen, sollen die anderen rechnen und schreiben. Um die Situation zu entzerren, ging eine Erzieherin mit den kleineren Kindern nach draußen, wenn es das Wetter zuließ.


Betreuerin Neema, Theresa, Betreuerin Martina

Es ging nun darum einen weiteren Kindergartenraum zu finden. Das Leitungsteam hat sich deshalb dafür entschlossen einen weiteren Raum anzumieten, der sich im selben Haus befindet. Auch für die Küche musste eine neue Lösung gefunden werden, denn sie hatte weder einen festen Boden noch ein Fenster. Auch ein Aufbewahrungsort für die Lebensmittel und die anderen Küchengegenstände war noch nicht in Aussicht. Es standen damit einige Renovierungsarbeiten an, die ich noch organisieren, aber leider in der kurzen Zeit nicht mehr selbst erledigen konnte.

Zudem hatte ich noch einige organisatorische Dinge zu klären. Wir arbeiteten an Leitlinien und einem Konzept mit Grundsätzen für die Arbeit mit Amani, dass in Zukunft für alle Mitarbeiter gelten sollte. Zudem brauchten die Erzieherinnen und der Koch neue Verträge für das schon angelaufene Schuljahr. Außerdem klärten wir, welche Unterstützung die Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen von Amani erhalten. Dazu gehören Materialien für den Unterricht, die Schuluniform und ein Essensbeitrag.

Um all diese und weitere Fragen zu klären nutzte ich jede freie Minute und jedes Meeting, dass ich vor Ort organisieren konnte und die Zeit verging dadurch wie im Flug und viel zu schnell. Der Abschied vom Kindergarten, den Mitarbeitern und auch Ann-Kathrin stand bevor. Gemeinsam mit Ann-Kathrin bereitete ich meinen letzten Tag im Kindergarten vor, wir spielten Topfschlagen, hörten gemeinsam Musik und tanzten und freuten uns über die gemeinsame Zeit.

Zum Abschluss bleibt zu sagen, dass es eine wunderbare Zeit war, dass es für mich und auch für unsere Arbeit mit diesem Projekt sehr wichtig war, wieder vor Ort zu sein und direkt mit den Mitarbeitern zusammenzuarbeiten. Dadurch konnte ich wieder erfahren, wie wichtig es für die Kinder und auch Mitarbeiter ist, dass das Projekt weiterhin besteht und wir alle gemeinsam daran arbeiten.

2013, Annette berichtet:

Die ersten Eindrücke
Am 6.September 2013 habe ich das erste Mal einen Überraschungsbesuch im Kindergarten gemacht. Überraschung deshalb, weil ich nicht wollte, dass der Tag anders vorbereitet wird, nur weil ich wieder zurück bin und sehen wollte, wie alles läuft wirklich läuft, wenn wir nicht vor Ort sind.
Und? – Ich war überrascht – positiv überrascht! Die Räumlichkeiten sind immer noch in einem sehr guten Zustand. Außerdem haben die Betreuer aus eigener Initiative zusätzlich zu dem Ordner mit allen Quittungen für die Ausgaben und Einnahmen des geringen Betreuungsgeldes, ein Buch geführt, in dem noch einmal zur Übersicht alle Einnahmen und Ausgaben pro Monat aufgelistet sind. Zudem gibt es ein Heft, wo dokumentiert wird, wann die Betreuer ihren Lohn in welcher Höhe erhalten haben sowie deren tägliche Anwesenheitszeiten.
Nach eineinhalb Jahren, habe ich mich auch sehr gefreut die Kinder wieder zu sehen, die zu den Ersten bei AMANI gehören. Sie sind alle wohl auf, die meisten sind bereits in der Grundschule, drei von ihnen fallen sogar aufgrund von sehr guten Leistungen auf. Es hat mich gefreut, dass unser Konzept, viel Englisch zu sprechen, offensichtlich geholfen hat und die richtige Entscheidung war. Eines der Kinder wird von AMANI auch noch in der Grundschule unterstützt. Sie heißt Felister, lebt mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder in sehr armen Verhältnissen und die Familie hat große finanzielle Schwierigkeiten. Die meiste Zeit passt Felister auf ihren kleinen Bruder auf, während sich die Mutter darum kümmert, etwas zum Essen zu organisieren. Die Schulgebühren übernehmen wir, damit sie die Möglichkeit hat, ihren Weg weiter zu gehen.
Die Informationen über die ehemaligen AMANI-Kindergartenkinder habe ich aus Protokollen der Familienbesuche, die regelmäßig durchgeführt werden. Die Anzahl der Besuche ist abhängig davon, ob die Kinder aus sehr schwierigem Umfeld oder aus Durchschnittsfamilien stammen. Durch den Ansatz eines integrativen Kindergartens, ist diese Zahl annährend gleich. Die Kinder aus normalen Verhältnissen werden einmal am Schuljahresanfang besucht und ansonsten nur, wenn es Veränderungen zu Hause gibt oder etwas Bestimmtes vorgefallen ist. Die Kinder aus problematischen Familienhinter-gründen werden alle drei Monate besucht und ebenfalls bei bestimmten Vorfällen im Kindergarten.

Kindergartenalltag
Mit dem täglichen Ablauf im Kindergarten war ich auch sehr zufrieden. Die Betreuer sind sehr liebevoll und geduldig. Anfangs arbeiteten Neema und Estela zusammen mit den Kindern. Dann kam Martina zurück, die von Estella während des Mutterschutzes vertreten wurde. Bei AMANI sind täglich rund 37 Kinder, davon ca. 20 Vierjährige, 7 Fünfjährige und 10 Vorschulkinder.
Zwischen 8.00 bis 8.30 Uhr findet ein morgendliches Begrüßen mit Singen und Dehnübungen, Laufspielen, etc. statt.
Zwischen 8.30 bis 10.15 Uhr sind die Kinder im Zimmer und werden in einer Art Vorschule unterrichtet, wie man sie auch in Deutschland kennt. Sie lernen erste Buchstaben und Zahlen, vor allem auf Englisch aber auch auf Kiswahili.
Zwischen 10.15 bis 11.00 Uhr essen die Kinder warmen Haferbrei und bekommen Wasser zum Trinken bereit gestellt. So wird garantiert, dass die Kinder mindestens einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu sich nehmen.
Zwischen 11.00 – 12.00 Uhr wird gespielt, am Freitag draußen sportliche Aktivitäten, und an den restlichen Tagen verteilt Malen, Kneten oder die Kinder erzählen Geschichten.
Der tägliche Ablauf ist nicht so auf die Minute fixiert, wie ich es jetzt beschrieben habe. Es geht hauptsächlich darum eine Vorstellung von dem Kindergartenalltag zu bekommen. Zwischen den festen Tagespunkten wird auch viel gesungen und getanzt.

Meine Tätigkeiten
Ich habe mit den tansanischen Mitgründern stundenlange Meetings gehalten, in denen wir über aktuelle Anliegen und Pläne diskutiert haben.
Außerdem habe ich mich zusammen mit dem Bildungsbeauftragten gekümmert, dass AMANI eine bestimmte Nummer von Tanzania Revenue Authority bekommt, die wir brauchen, damit die Mitarbeiter sich bei dem National Social Securtiy Found (NSSF) anmelden können. Hierdurch wird jeden Monat Geld vom Lohn einbehalten (10% vom Arbeitgeber (AMANI), 10% vom Arbeitnehmer (Mitarbeiter)). Dadurch erhalten die Mitarbeiter im Krankheitsfall, bei Mutterschutz, etc. Geld vom NSSF sowie im Alter eine Rente.
Ich durfte auch der neuen Freiwilligen Ann-Kathrin helfen, sich in der neuen Umgebung und dem Projekt zurechtzufinden und ihre Tätigkeitsfelder näher kennenzulernen.
Zweimal im Jahr wird Inventur gemacht, um zu überprüfen, welches Material noch zur Verfügung steht und um den Verschleiß besser einschätzen zu können sowie vorzubeugen, dass Gegenstände unwissentlich verschwinden. In der Zeit, in der ich da war, habe ich zusammen mit den Mitarbeitern eine Inventur durchgeführt.
Zusätzlich habe ich viele kleine Dinge erledigt, die ich jetzt nicht alle aufzählen will. Beispielsweise habe ich einen neuen Wasserfilter und ein neues Schloss für den Raum gekauft und die Nutzung der Schlüssel organisiert.
Natürlich gab es auch viele anregende Diskussionen zwischen den Verantwortlichen bei AMANI. Diese zu führen und zu lösen, war nicht immer ganz einfach. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr zufrieden und auch ein bisschen stolz, dass das Kindergartenprojekt so gut läuft und wir knapp 40 Kindern einen Platz zum Spielen und Lernen bieten.

Neues Kindegartenjahr ab Januar 2014
Im Januar 2014 beginnt das neue Kindergartenjahr. Wir arbeiten mit dem Street Worker von dem befreundete Straßenkinder-projekt Mwema zusammen um neue Kinder aufzunehmen, um die sich niemand kümmert und die zu Hause vernachlässigt werden. So wird es 9 neue Kinder geben, die kostenlos zu AMANI kommen können.

Volontärin
Seit 18.9. dürfen wir auch die deutsche Volontärin Ann-Kathrin zu AMANI zählen, sie arbeitet im Kindergarten für 5 Monate und übernimmt hauptsächlich den Spiele-Part zwischen 11 und 12 Uhr. Wir haben auch zusammen das Kneten eingeführt, wovon die Kinder sehr begeistert sind.

Koch für 2014
Für 2014 möchten wir einen Koch anstellen, der täglich den Haferbrei zubereitet. Als Übergangslösung übernahm das bis jetzt das benachbarte Straßenkinderprojekt Mwema.


Eindrücke
Kindergartenalltag
Meine Tätigkeiten
Neues Kindegartenjahr 2014
Volontärin
Koch für 2014
Fotos