2013, Annette berichtet:
Die ersten Eindrücke
Am 6.September 2013 habe ich das erste Mal einen Überraschungsbesuch
im Kindergarten gemacht. Überraschung deshalb, weil ich nicht wollte,
dass der Tag anders vorbereitet wird, nur weil ich wieder zurück
bin und sehen wollte, wie alles läuft wirklich läuft, wenn
wir nicht vor Ort sind.
Und? – Ich war überrascht – positiv überrascht!
Die Räumlichkeiten sind immer noch in einem sehr guten Zustand.
Außerdem haben die Betreuer aus eigener Initiative zusätzlich
zu dem Ordner mit allen Quittungen für die Ausgaben und Einnahmen
des geringen Betreuungsgeldes, ein Buch geführt, in dem noch einmal
zur Übersicht alle Einnahmen und Ausgaben pro Monat aufgelistet
sind. Zudem gibt es ein Heft, wo dokumentiert wird, wann die Betreuer
ihren Lohn in welcher Höhe erhalten haben sowie deren tägliche
Anwesenheitszeiten.
Nach eineinhalb Jahren, habe ich mich auch sehr gefreut die Kinder wieder
zu sehen, die zu den Ersten bei AMANI gehören. Sie sind alle wohl
auf, die meisten sind bereits in der Grundschule, drei von ihnen fallen
sogar aufgrund von sehr guten Leistungen auf. Es hat mich gefreut, dass
unser Konzept, viel Englisch zu sprechen, offensichtlich geholfen hat
und die richtige Entscheidung war. Eines der Kinder wird von AMANI auch
noch in der Grundschule unterstützt. Sie heißt Felister,
lebt mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder in sehr armen Verhältnissen
und die Familie hat große finanzielle Schwierigkeiten. Die meiste
Zeit passt Felister auf ihren kleinen Bruder auf, während sich
die Mutter darum kümmert, etwas zum Essen zu organisieren. Die
Schulgebühren übernehmen wir, damit sie die Möglichkeit
hat, ihren Weg weiter zu gehen.
Die Informationen über die ehemaligen AMANI-Kindergartenkinder
habe ich aus Protokollen der Familienbesuche, die regelmäßig
durchgeführt werden. Die Anzahl der Besuche ist abhängig davon,
ob die Kinder aus sehr schwierigem Umfeld oder aus Durchschnittsfamilien
stammen. Durch den Ansatz eines integrativen Kindergartens, ist diese
Zahl annährend gleich. Die Kinder aus normalen Verhältnissen
werden einmal am Schuljahresanfang besucht und ansonsten nur, wenn es
Veränderungen zu Hause gibt oder etwas Bestimmtes vorgefallen ist.
Die Kinder aus problematischen Familienhinter-gründen werden alle
drei Monate besucht und ebenfalls bei bestimmten Vorfällen im Kindergarten.
Kindergartenalltag
Mit dem täglichen Ablauf im Kindergarten war ich auch sehr zufrieden.
Die Betreuer sind sehr liebevoll und geduldig. Anfangs arbeiteten Neema
und Estela zusammen mit den Kindern. Dann kam Martina zurück, die
von Estella während des Mutterschutzes vertreten wurde. Bei AMANI
sind täglich rund 37 Kinder, davon ca. 20 Vierjährige, 7 Fünfjährige
und 10 Vorschulkinder.
Zwischen 8.00 bis 8.30 Uhr findet ein morgendliches Begrüßen
mit Singen und Dehnübungen, Laufspielen, etc. statt.
Zwischen 8.30 bis 10.15 Uhr sind die Kinder im Zimmer und werden in
einer Art Vorschule unterrichtet, wie man sie auch in Deutschland kennt.
Sie lernen erste Buchstaben und Zahlen, vor allem auf Englisch aber
auch auf Kiswahili.
Zwischen 10.15 bis 11.00 Uhr essen die Kinder warmen Haferbrei und bekommen
Wasser zum Trinken bereit gestellt. So wird garantiert, dass die Kinder
mindestens einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu sich nehmen.
Zwischen 11.00 – 12.00 Uhr wird gespielt, am Freitag draußen
sportliche Aktivitäten, und an den restlichen Tagen verteilt Malen,
Kneten oder die Kinder erzählen Geschichten.
Der tägliche Ablauf ist nicht so auf die Minute fixiert, wie ich
es jetzt beschrieben habe. Es geht hauptsächlich darum eine Vorstellung
von dem Kindergartenalltag zu bekommen. Zwischen den festen Tagespunkten
wird auch viel gesungen und getanzt.
Meine Tätigkeiten
Ich habe mit den tansanischen Mitgründern stundenlange Meetings
gehalten, in denen wir über aktuelle Anliegen und Pläne diskutiert
haben.
Außerdem habe ich mich zusammen mit dem Bildungsbeauftragten gekümmert,
dass AMANI eine bestimmte Nummer von Tanzania Revenue Authority bekommt,
die wir brauchen, damit die Mitarbeiter sich bei dem National Social
Securtiy Found (NSSF) anmelden können. Hierdurch wird jeden Monat
Geld vom Lohn einbehalten (10% vom Arbeitgeber (AMANI), 10% vom Arbeitnehmer
(Mitarbeiter)). Dadurch erhalten die Mitarbeiter im Krankheitsfall,
bei Mutterschutz, etc. Geld vom NSSF sowie im Alter eine Rente.
Ich durfte auch der neuen Freiwilligen Ann-Kathrin helfen, sich in der
neuen Umgebung und dem Projekt zurechtzufinden und ihre Tätigkeitsfelder
näher kennenzulernen.
Zweimal im Jahr wird Inventur gemacht, um zu überprüfen, welches
Material noch zur Verfügung steht und um den Verschleiß besser
einschätzen zu können sowie vorzubeugen, dass Gegenstände
unwissentlich verschwinden. In der Zeit, in der ich da war, habe ich
zusammen mit den Mitarbeitern eine Inventur durchgeführt.
Zusätzlich habe ich viele kleine Dinge erledigt, die ich jetzt
nicht alle aufzählen will. Beispielsweise habe ich einen neuen
Wasserfilter und ein neues Schloss für den Raum gekauft und die
Nutzung der Schlüssel organisiert.
Natürlich gab es auch viele anregende Diskussionen zwischen den
Verantwortlichen bei AMANI. Diese zu führen und zu lösen,
war nicht immer ganz einfach. Im Großen und Ganzen bin ich aber
sehr zufrieden und auch ein bisschen stolz, dass das Kindergartenprojekt
so gut läuft und wir knapp 40 Kindern einen Platz zum Spielen und
Lernen bieten.
Neues Kindegartenjahr
ab Januar 2014
Im Januar 2014 beginnt das neue Kindergartenjahr. Wir arbeiten mit dem
Street Worker von dem befreundete Straßenkinder-projekt Mwema
zusammen um neue Kinder aufzunehmen, um die sich niemand kümmert
und die zu Hause vernachlässigt werden. So wird es 9 neue Kinder
geben, die kostenlos zu AMANI kommen können.
Volontärin
Seit 18.9. dürfen wir auch die deutsche Volontärin Ann-Kathrin
zu AMANI zählen, sie arbeitet im Kindergarten für 5 Monate
und übernimmt hauptsächlich den Spiele-Part zwischen 11 und
12 Uhr. Wir haben auch zusammen das Kneten eingeführt, wovon die
Kinder sehr begeistert sind.

Koch für 2014
Für 2014 möchten wir einen Koch anstellen, der täglich
den Haferbrei zubereitet. Als Übergangslösung übernahm
das bis jetzt das benachbarte Straßenkinderprojekt Mwema.

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Eindrücke
Kindergartenalltag
Meine Tätigkeiten
Neues Kindegartenjahr 2014
Volontärin
Koch für 2014
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